Die ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche  stellt auf dem Gebiet der Kunst das bedeutendste "Erbe der Jesuiten" (Ferdinand Mitten­dorfer) in Traunkirchen dar. Zehn Jahre nach der Übergabe an die Gesellschaft Jesu, in der Nacht zum 10. Jänner 1632, wurden Kloster und Kirche nach dem Brand von 1327 ein zweites Mal durch Feuer zerstört. Der Wiederaufbau der Anlage im barocken Stil erfolgte zwischen 1632 und 1652; die Innenausstattung, wie sie sich heute präsentiert, entstand im 18. Jahrhundert im spätbarockem Stil.

 

Ein Meisterwerk der Holzschnitz­kunst und eine besondere Sehenswürdigkeit, die Besucher von nah und fern anlockt, ist die berühmte Fischerkanzel. Sie wurde 1753 von einem unbekannten Meister geschnitzt und stellt das Wunder des reichen Fischfangs dar, wie es das Lukas-Evangelium erzählt.

 

Am See Genezareth fahren die Fischer, die die ganze Nacht gearbeitet, aber nichts gefangen haben, auf Jesu Geheiß nochmals hinaus und kehren mit einer so großen Menge von Fischen zurück, dass die Netze zu reißen drohen. Dargestellt ist der Augenblick, als Jakobus und Johannes ihren reichen Fang ins Boot ziehen - einmalig in einer Holzskulptur  die Darstellung von fließendem und tropfendem Wasser. Im Hinter­grund steht  Jesus, vor ihm der kniende Petrus. "Als Simon Petrus das [Wunder] sah", heißt es bei Lukas, "fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr geh weg von mir, ich bin ein Sünder... Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und [die Fischer] zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach."

 

Eine andere Geschichte erzählt der Schalldeckel der Kanzel, die von der Statue des heiligen Franz Xaver gekrönt wird. Franz Xaver war einer der Gründer des Jesuiten­ordens und bedeutender Missionar in Indien und Japan. Vier braune und schwarze Gestalten, die zu seinen Füßen sitzen, symbolisieren den Fernen Osten. Eine von ihnen trägt ein Band mit der Zahl 1,200.000; so viele Ungläubige soll Franz Xaver zum Christentum bekehrt haben. Vor dem Heiligen befindet sich ein großer Krebs, der ihm ein Kreuz entgegenstreckt. Auf einer seiner Reisen - so wird erzählt - geriet er in Seenot; als er den Sturm mit einem Kreuz beschwichtigen wollte, schlug es ihm eine Welle aus der Hand. Nach der glücklichen Landung brachte ihm der Krebs das Kreuz zurück.