Ferdinand Mittendorfer 14. 11. 1914 - 10. 2. 2000
Ferdinand Mittendorfer 14. 11. 1914 - 10. 2. 2000

 

OSR Ferdinand Mittendorfer

 

14. 11. 1914 - 10. 2. 2000

 

Am 14. November 2014 jährte sich der Geburtstag von Oberschulrat Ferdinand Mittendorfer zum 100. Mal. Anlass genug, um diesen bedeutenden, aber ein wenig in Vergessenheit geratenen Heimat­forscher und Verfasser des Traunkirchner Heimatbuches zu würdigen. Ferdinand Mittendorfer verbrachte seine Kindheit und Jugend zunächst in Siegesbach, später in der ehemaligen Tischlerei des Klosters, also in unmittelbarer Nachbarschaft von Kloster und Johannesberg, jenen Orten, die früh sein Interesse für die Geschichte Traunkirchens weckten.

Die ersten vier Jahrzehnte von Ferdinand Mittendorfers Leben waren geprägt von der Not der Zwischenkriegszeit und der Katas­trophe des National­sozialismus. Sein tiefer Glaube und seine Familie gaben ihm die Kraft, die schrecklichen Erlebnisse als Soldat der Deutschen Wehrmacht zu verarbeiten.

 

Zeitlebens war er ein begeisterter Lehrer, zuerst an der Hauptschule Ebensee, später als Leiter der Hauptschule Altmünster. Neben seinem Beruf war ihm die Pfarre sehr wichtig. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates und der Männer­bewegung, sowie als Leiter des Kirchenchores und des Katho­lischen Bildungswerkes prägte er wie kein anderer das Leben in der Pfarre, mit seinen Berichten für die Salzkammergut-Zeitung wurde er zum Chronisten  der Gemeinde.

 

Nach seiner Pensionierung im Jahre 1976  widmete er seine gesamte Zeit und Kraft der Volksbildung und der Erforschung der Geschichte Traunkirchens. In aufwendigen Literatur- und Quellenstudien, einem umfang­reichen Briefverkehr - das Internet gab es damals noch nicht  - und zahlreichen Reisen trug Ferdinand Mittendorfer eine Fülle von Material über die Vergangenheit und Gegenwart des Ortes zusammen. Als Ergebnis dieser jahrelangen Arbeit erschien 1981 das Heimatbuch Traunkirchen - einst Mutterpfarre des Salz­kammergutes, das begeistert auf­genommen wurde und schon bald vergriffen war.


 

Seit dem Erscheinen des Buches - 1997 in zweiter, erweiterter Auflage - ist die wissenschaftliche Forschung weitergegangen; neue Entdeckungen und Erkenntnisse haben das Bild der Geschichte Traunkirchens ergänzt, teilweise auch verändert. Grundlage für die Beschäftigung mit der Geschichte Traunkirchens bleibt aber die ungeheure Arbeit, die Ferdinand Mittendorfer geleistet hat. Zu Recht wurde er für seine volksbildnerische Arbeit und für seine Tätigkeit für Traunkirchen 1983 von Land Oberösterreich mit dem Titel Konsulent und 1997 mit dem Ehrenring der Gemeinde ausgezeichnet.