Fest für die Archäologie 2022

28.10.2022, 19 Uhr, Klostersaal Traunkirchen

Vom Kupfererz zum Bronzeschmuck

Seit etwa 2200 v. Chr. breitete sich die Bronzetechnologie innerhalb weniger Jahrhunderte über ganz

Europa aus. Jene Gebiete, die über Rohstoffvorkommen, insbesondere von Kupfer und Zinn,

verfügten erlebten einen gewaltigen kulturellen Aufschwung, während andere Gebiete nur wenig

Anteil an der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung nahmen. Beim Fest für die

Archäologie, das der Kulturverein ARCHEKULT in Zusammenarbeit mit der Internationalen Akademie

Traunkirchen am 28. Oktober im Klostersaal Traunkirchen veranstaltete, standen der prähistorische

Kupferbergbau in Tirol und die neuesten Forschungsergebnisse zum Bergbau in Traunkirchen und den

Bronzeringen als Bestandteil der hallstattzeitlichen Frauentracht im Mittelpunkt.

Die Fahlerzlagerstätten im Inntal zählen zu den größten Kupfererzvorkommen der Alpen. Aus der Späten

Bronzezeit und der Älteren Eisenzeit (ca. 1250 – 700 v. Chr.) liegt eine Fülle von archäologischen

Befunden vor, die die gesamte Produktionskette vom Erzabbau über die Aufbereitung bis hin zur

Verhüttung umfassen. Mag. Markus Staudt, der sich am Archäologischen Institut der Universität

Innsbruck seit mehr als 10 Jahren mit montanarchäologischen Untersuchungen zum prähistorischen

Kupferabbau im Unterinntal beschäftigt, gab in seinem Festvortrag Einblick in die Techniken der

Kupfergewinnung und in die Arbeits- und Lebenswelt der bronze- und eisenzeitlichen Bergleute und

zeigte die Bedeutung der Tiroler Bergbauzentren für die Metallwirtschaft in Mitteleuropa auf. Der 2. Vortrag

des Abends beschäftigte sich mit der Weiterverarbeitung der Bronze. Lisa Niederwieser, die zur Zeit an

ihrer Masterarbeit über die aus Traunkirchen und anderen oberösterreichischen Fundorten

stammenden „Hohlwulstringe“ schreibt, berichtete über die Ergebnisse ihrer Arbeit. Dabei ging es um

Herstellungstechniken, Werkstätten und nicht zuletzt um die Bedeutung der nur in Frauengräbern

gefundenen Trachtbestandteile.

Durch den Abend führte Mag.a. Erika Preisel vom Freien Radio Salzkammergut, für die musikalische

Umrahmung des Festes sorgten Hannah Kritzinger (Harfe) und Alena Lipka (Tenorhackbrett). Den

Abschluss bildete ein gemütlicher Ausklang bei Wein und Brötchen und interessanten Gesprächen mit

 den Vortragenden.