Das Nonnenstift Traunkirchen stellt keine nach einem einheitlichen Plan errichtete Anlage dar, sondern dürfte, ausgehend von einer älteren, auf dem höchsten Punkt der Traunkirchner Halbinsel stehenden Kirche, allmählich gewachsen sein. Nach Norden zu bot das Gelände nur wenig, nach Süden überhaupt keine Entfaltungs­möglichkeit; der Kreuzgang und weitere Zubauten, die den äußeren Klosterhof bilden, erstrecken sich deshalb nach Westen und mussten sich den Niveauunterschieden des hier absinkenden Geländes anpassen.

 

Die Klosterkirche, geweiht der Gottesmutter Maria, ist in ihrer heutigen Gestalt durch Gotik und Barock geprägt. In dem auf dem Gründungsbild aus dem Jahr 1532 abgebildeten Modell, das vielleicht die ursprüngliche Kirche abbildet, erscheint ein zweischiffiger romanischer Bau mit einem hohen, drei Fenster aufweisenden Hauptschiff und einem niedrigen nördlichen Seitenschiff.

 

 

Die älteste Ansicht Traunkirchens stellt eine Feder-Tuschzeichnung von Wolf Huber aus dem Jahr 1519 dar, die wie das Gründungsbild die nach dem Brand von 1327 erneuerte Anlage wiedergibt, die laufend bauliche Veränderungen erfuhr, zuletzt in den Jahren 1495/1530. Um das Kloster gruppieren sich  die Gebäude des kirchlich-kulturellen Lebens: die Kapelle zum hl. Nikolaus (vor 1343), die 1384 infolge  kirchlicher Reform­bestrebun­gen, die die Klosterkirche dem Gottesdienst der Nonnen vorbehielten, zu Pfarrkirche wurde, die Johannes­bergkirche (vor 1356) und die Stephans-, Michael- und Annenkapelle mit ihren spitzen gotischen Türmen.

 

Neben der Pfarrkirche wurde 1434 der Pfarrhof errichtet, zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hofrichter­haus, in dem der oberste weltliche Verwalter des Klosters seinen Sitz hatte. Den inneren Klosterbereich umschlossen gegen den See hin  die Brauerei (heute Hotel Traunsee) und ein Bedientenhaus, südlich des Stiftes erstreckte sich der Bereich der Fischer und Schiffsleute, hier lagen auch Tischlerei, Schlosserei, Untertanen­häuser sowie - im 15. Jhdt. - eine Taverne samt Weinkeller. Weiter entfernt, in Winkl lag der Meierhof "In der Wim"  (heute Clodihof) mit seinen Viehhöfen und Almweiden; er wurde in Eigenwirtschaft betrieben und diente der Versorgung der Nonnen.