Bereits im 19. Jahrhundert wurden in der "Klöd", dem Ortsteil von der Bahnhaltestelle "Traunkirchen Ort" bis hin zum See, auf der sogenannten "Klettenwiese" erste Gräber eines größeren Friedhofes der älteren bis mittleren Hallstattzeit entdeckt. Das Zentrum des Gräberfeldes liegt bei der Villa Anka (Löwenthal). Die umfangreichsten Grabfunde wurden bereits im Jahr 1894 gemacht, als man die Klettenwiese zur Errichtung eines Tennisplatzes einebnete. Bis 1957 kamen bei Hausbauten und Erdeingriffen immer wieder Funde zu Tage. 1987 und 1988 wurden bei der Errichtung eines neuen Wohnhauses neben der Villa Anka, an der Stelle des ehemaligen Tennisplatzes, erneut mehrere Gräber entdeckt.
Brillenfibel, Bronze, 8,8 cm, 800 - 600 v. Chr. (Hallstattzeit, Stufe Ha C)
Doppelspiralfibeln sind beliebte Trachtbestandteile der Hallstattzeit. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Bayern und Böhmen über den östlichen Alpenraum bis Slowenien und Kroatien.
Links: 2 Hohlwulstringe, Bronze
Die Hohlwulstringe bestehen aus dünnem Bronzeblech über einem festen Tonkern. Die Herstellung setzt eine sehr fortgeschrittene Gusstechnik voraus. Mit Würfelaugen und Riefengruppen verzierte Stücke kommen ausschließlich im oberösterreichischen Alpenvorland vor. Die größte Anzahl ist aus Traunkirchen bekannt, sodass eine lokale Produktionsstätte vermutet wird.
Mitte: Die Ringe wurden meist paarweise von Frauen als Schmuckstücke im Beckenbereich getragen.
Rechts: Hohlwulstring, Bronze
Durch die Schadstelle ist der Aufbau aus Tonkern und darüber gegossenem Metallring gut zu erkennen.
"Am 7. Sept. 1937 stellte ich im Museum Gmunden über Ersuchen des Landesmuseum Linz die Zusammengehörigkeit des dortigen Bronzehohlringes mit dem halben Bronzehohlring des Heimathauses Vöcklabruck fest, der demselben von Direktor Krakowitzer (Schwanenstadt) als Leihgabe übergeben wurde. Der Fund kam 1890 – 1900 im Garten des Kaufhauses Muhr zum Vorschein. Das etwas größere Stück gelangte nach Gmunden, das kleinere nach Ebensee in den Besitz des Herrn Krakowitzer. Die Hälften passen genauestens zusammen, nicht nur an den Druckstellen, sondern auch an den Bruchstellen der Würfelaugen, die in 6 Reihen die obere Hälfte der Rundung bedecken. Der äußere Ring des Ringes misst 22 cm, der innere 11.7 cm, der abgerollte Umfang beträgt 71 cm." Autor Robert Bernhart, Fundberichte aus Österreich, 1937
Im Jahr 2023 konnten die beiden Hälften wieder zusammengebracht und in Traunkirchen gemeinsam ausgestellt werden.
Links: Gerippte Armringe - eine beliebte Schmuckform der Hallstattzeit. Formen mit stempelförmigen Enden sind eine lokale Entwicklung des oberösterreichischen Raumes.
Rechts: Einfaches Ringgehänge mit strichbündelverziertem Ring sowie zwei eingehängten Klapperringen.
Links: einfaches Ringgehänge aus einem glatten, gelochten Ring mit rundem Querschnitt und drei eingehängten Klapperringen. Der große Ring ist mit Strichgruppen verziert.
Rechts: Lanzen- oder Speerspitze, Eisen