Streiflichter aus Traunkirchens Vergangenheit...
Von Manfred Schindlbauer |
Zweimal in seiner mehr als fünftausendjährigen Geschichte war das heute so beschauliche Traunkirchen ein wichtiges Zentrum des Salzkammergutes: von der späten Bronzezeit (Urnenfelderkultur, 10. / 9. Jh. v. Chr.) bis zur Älteren Eisenzeit (Hallstattkultur, 800 - 600 v. Chr.) als vorgeschobener Handelsposten, über den das Salz aus Hallstatt in den Donauraum und vielleicht auch nach Bayern verhandelt wurde, und dann wieder im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (11. - 18. Jh.) als Vorort eines ausgedehnten Pfarrnetzes, dessen Mittelpunkt das Kloster war und das im Norden bis Pinsdorf, im Süden bis Aussee reichte und mit Trofaiach sogar über einen Außenposten in der Steiermark verfügte. |
Über diese Höhepunkte hinaus hat die Geschichte Traunkirchens aber noch viel Interessantes zu bieten.
Jahrtausende lang hatte das Salz, nicht zu Unrecht als „Weißes Gold“ bezeichnet, die Lebensgrundlage der Menschen des Salzkammergutes gebildet. Als an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert die Salzgewinnung zunehmend an Bedeutung verlor, was große wirtschaftliche Probleme zur Folge hatte, kam der langsam aufblühende Tourismus wie gerufen. Die „Sommerfrische“ des Adels, später auch der Großbürger veränderte aber Sozialstruktur und Landschaftsbild gravierend - es entstanden eine neue bürgerliche Oberschicht, neue Berufe und Geschäfte, Gasthäuser, Hotels, das „Kaffeehaus“, viele Gäste bauten sich entlang der Seeufer ihre Villen, die Bauern- und Fischerdörfer wurden zu mondänen Badeorten, die nun durch Straßen und Eisenbahnen mit der großen Welt, vor allem der Haupt- und Residenzstadt Wien verbunden wurden.
Schließlich muss auch noch an die Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnert werden, die natürlich auch in Traunkirchen ihre Spuren hinterließen: Not und Elend zweier Weltkriege, Bürgerkrieg und Ständestaat, die Unmenschlichkeit des NS-Regimes.
„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“ (August Bebel). Liebe Traunkirchnerinnen und Traunkirchner, unter diesem Motto möchten Ihnen die Gemeinde und ARCHEKULT einige dieser spannenden Entwicklungen aus der Geschichte unseres Ortes näher bringen und zwar in Form von Streiflichtern, die eine Epoche beleuchten, ein Kunstwerk, ein Gebäude oder eine Persönlichkeit, die für Traunkirchen noch heute von Bedeutung sind.